
Mitglieder
Raphael Amend, Önder Baloglu, Marlis Drevermann, Moritz Eggert, Leonard Eppe, Dr. Christian Esch (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Hans Frambach, Marc Grandmontagne, Prof. Christian Höppner, Wilfried Johnen, Peter Landmann, Prof. Dr. Julia Lehner, Helge Lindh, Dr. Verena Meis, Dr. Birgit Meyer, Dr. Henning Mohr, Christiane Oxenfort, Prof. Dr. Oliver Scheytt, Berthold Schneider, Dr. Norbert Sievers, Dagmar Sikorski-Großmann, Jarry Singla, Regina van Dinther, Prof. Dr. Robert von Zahn (Beisitzer), Maren Zimmermann (2. Vorsitzende), Ralph Zinnikus

Raphael Amend
1985 in Wuppertal geboren, als Kulturmanager, Musik- und Konzertpädagoge tätig. Er studierte Violine, Musikpädagogik und Kulturmanagement und ist seit 2017 Leiter der Bergischen Musikschule der Stadt Wuppertal. In Zusammenarbeit mit namhaften Kammermusikformationen konzipiert und moderiert er bundesweit Konzerte für Kinder und Jugendliche. Seit 2019 ist er Mitglied im Kuratorium für Kultur und Soziales der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung.
»Die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft hängt auch davon ab, mit welcher Aufmerksamkeit Zugänge zu Kultur und kultureller Bildung geschaffen werden. Diese Initiative verleiht der Kultur in Deutschland in ihrer ganzen Vielfalt EINE Stimme und macht auf die dringend nötige Verlässlichkeit ausreichender Ressourcen aufmerksam.«

Önder Baloglu
Deutsch-türkischer Violinist, Solist und Kammermusiker, künstlerischer und musikalischer Leiter vom Kammerorchester „Les essences“, Konzertmeister bei den Duisburger Philharmonikern/Deutsche Oper am Rhein, Mitbegründer des Vereins Erato - Akademie für Musik und Sprache Rhein-Ruhr und der Gedik Philharmoniker in Istanbul, Dozent an der Folkwang Universität der Künste und am Königlichen Konservatorium Den Haag.
»Kunst und Kultur in ihrer ganzen Breite und Vielfalt sind mir als Solo- und Ensemble-Violinist ein tägliches Anliegen. Ob im Kammerensemble, im türkischen oder im deutschen Orchester: Es gibt nicht nur die eine Musik, sondern viele Musiken, mit unterschiedlichen Traditionen und Ausdrucksformen, von Brahms bis Maqam. Genau so ist es mit der Kultur der Kulturen. Der Initiative habe ich mich angeschlossen, weil es ihr ums Ganze geht - so wie mir!«
Foto: © Ulrike von Loeper

Marlis Drevermann
1952 in Bochum geboren, Sozialwissenschaftlerin, wiss. Mitarbeiterin am Institut für Arbeitssoziologie Ruhr-Universität Bochum, wiss. Mitarbeiterin am Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes NRW, Beigeordnete für Kultur, Bildung und Sport der Stadt Wuppertal, Stadträtin für Kultur und Schule der Landeshauptstadt Hannover
»Kultur für Alle! Denn Kultur ist nicht alles, aber ohne Kultur ist alles nichts. Die beiden Gedanken von Hilmar Hoffmann und Karl Valentin verknüpfe ich bis heute in meinem Engagement für Kunst und Kultur.«

Moritz Eggert
Komponist, Pianist, Performer, Dirigent und Autor; Moritz Eggert ist einer der vielseitigsten, innovativsten Künstler der Neuen Musik. Er hat bisher 17 Opern und zahlreiche Werke für alle Genres geschrieben und engagiert sich für ein Umdenken über den Zugang zu und den Umgang mit zeitgenössischer Musik. Für die nmz betreibt er den „Bad Blog of Musick“.
»Man kann Kultur nur als etwas verstehen, das über die Menschheitsgeschichte eine bestimmte Größe und Bedeutung erlangt hat, etwas, das über die Jahrhunderte eine Wahrheit erreicht hat, die man immer wieder durch Spiegelung mit der Gegenwart neu erringen muss. Aber man kann nur herausfinden, ob etwas wahr ist, wenn man es immer wieder aufs Neue befragen kann. Darum ist lebendige Kultur so wichtig – ansonsten stirbt die Wahrheit.«
Foto: © Mercan Fröhlich

Leonard Eppe
1998 in Düsseldorf geboren, seit 10 Jahren als DJ tätig, Bachelor in Wirtschaftspsychologie, DJ-Residenz im Essener Kultclub Hotel Shanghai, Beginn des Masterstudiums im Bereich Musikproduktion im Winter 2021.
»Die Pandemie ist eine Katastrophe, jedoch hat sie die Menschen offensichtlich aufwecken können. Ohne Pandemie hätte sich diese wunderbare Initiative wahrscheinlich nicht gebildet. Doch zum Glück existiert sie jetzt und ich bin mehr als froh, ein Teil dieses tollen Projektes zu sein. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass unsere Kultur und die damit einhergehenden Veranstaltungen und gesellschaftlichen Ereignisse nicht als selbstverständlich angesehen werden dürfen. Wir mussten erst lernen, dass auch die Kultur vermisst werden kann. Jetzt gilt es, sie bestmöglich zu schützen, zu fördern und in den gesellschaftlichen Vordergrund zu stellen.«

Dr. Christian Esch
(1. Vorsitzender) Musikwissenschaftler, Theater-Dramaturg, Hörfunk-Redakteur, Buchautor, Konzert- und Festival-Produzent. Auslandsaufenthalte (Italien, Österreich), Direktor des NRW KULTURsekretariats, Träger des Grimme Online Awards.
»Ohne Kunst und Kultur wäre das Leben ein Irrtum. Manche werden dies vielleicht erst dann merken, wenn bald schon die Angebote wegen pandemiebedingter Kürzungen womöglich dauerhaft zurückgehen und so der Stoff, aus dem unsere Visionen und Träume sind, dünn wird. Wir müssen deshalb jetzt weithin klarmachen, wie reich unsere Kunst und Kultur sind, und zwar in all ihren diversen Facetten und mit ihren verschiedensten Publika! Künstler:innen und Kulturschaffende, von der Musikerin bis zum Beleuchter, werden nach der Corona-Krise mit großen Einschnitten konfrontiert werden, wenn wir nicht jetzt handeln und deutlich machen, wie essentiell die Kultur für unser aller Leben ist – auch wenn wir es manchmal kaum bemerken. Bei jeder/m Einzelnen das Bewusstsein dafür wecken, dass Kunst und Kultur uns täglich umgeben und Zeichen zu setzen dafür, dass uns die Luft von Inspiration und Unterhaltung, die wir alle atmen, nicht genommen werden darf: Dies will unsere Initiative und das wollen wir gemeinsam schaffen!«
Foto: © NRWKS

Prof. Dr. Hans Frambach
Professor für Wirtschaftswissenschaft, Bergische Universität Wuppertal. Chorleiter, Sänger, Vizepräsident (Ressort: Finanzen) des ChorVerbands NRW e.V., Präsidiumsmitglied im Deutschen Chorverband e.V.
»Kultur ist in all ihren Ausprägungen und Dimensionen zentraler Lebensbaustein unserer Gesellschaften. Diese Bedeutung der Kultur und der sie stützenden Werte gerät zunehmend aus dem Bewusstsein vieler Menschen. In der »Initiative für die Kultur in Deutschland« möchte ich zu einem Bewusstseinswandel und dem Aufbau eines institutionellen Gefüges beitragen, um die Kultur in ihren existenziellen Funktionen nachhaltig zu sichern und auszubauen.«

Marc Grandmontagne
Geboren 1976; Studium der Rechtswissenschaften in Saarbrücken und Tübingen, europapolitisches Aufbaustudium in Siena (Italien); berufliche Stationen im Europäischen Parlament, bei der RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas GmbH, der Stiftung Mercator und der Kulturpolitischen Gesellschaft; 2017 bis 2021 Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins; Mitglied im Beirat „Vielfalt Kultureller Ausdrucksformen“ der Deutschen UNESCO-Kommission, Sprecher im Rat für darstellende Kunst und Tanz des Deutschen Kulturrats, u.a.
»Die Künste, insbesondere die darstellenden, gehören zu den kraftvollen und gleichzeitig fragilen Möglichkeiten sozialer Interaktion in der Gesellschaft. Sie sind nicht systemrelevant, ermöglichen aber, über Systeme nachzudenken und zu reflektieren – etwas, was freiheitliche Gesellschaften unbedingt brauchen. Kunst und Kultur bilden damit einen Teil all dessen, was uns ausmacht und zum Leben gehört. Das Bewusstsein dafür in Politik und Gesellschaft ist allerdings kein Automatismus und muss immer wieder aktiv ausgehandelt werden. Mit der Mitgliedschaft in diesem Verein möchte ich einen Beitrag zu dieser Debatte leisten, deren Notwendigkeit uns durch die Corona-Pandemie allzu deutlich vor Augen geführt wurde.«
Foto: © Cornelis Gollhardt

Prof. Christian Höppner
Prof. Christian Höppner ist Generalsekretär des Deutschen Musikrates, Präsident des Deutschen Tonkünstlerverbandes und Kulturratspräsident a.D. In den 16 Jahren seiner Vorstandsarbeit beim Deutschen Kulturrat, davon zehn Jahre als Vizepräsident und mit satzungsbedingt zulässigen zwei Amtsperioden als Präsident, engagierte er sich zehn Jahre im Rundfunkrat der Deutschen Welle als stellvertretender Vorsitzender des Akademie-Ausschusses und als Haushaltsberichterstatter sowie 15 Jahre als Vorsitzender des Medienbeirates von RTL. Seit 1986 unterrichtet er Violoncello an der Universität der Künste Berlin. 2016 erhielt er von Bundespräsident Joachim Gauck für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Wilfried Johnen
Geboren 1950 in Krefeld, als deutscher Jude. Nach kaufmännischer Ausbildung in der Gastronomie lernte er 1974 seine jetzige Frau Nili in Israel kennen. 1975 heirateten beide und zogen nach Düsseldorf, wo sie 2 Kinder und 3 Enkelkinder bekamen. 1999 wurde er Verwaltungsleiter der Jüdischen Gemeinde Aachen und kam erstmals mit den Jüdischen Kulturtagen aktiv in Berührung. 2006 nahm er die Stelle des Geschäftsführers der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein an. Als Geschäftsführer war er verantwortlich für die landesweiten Jüdischen Kulturtage mit über 280 Veranstaltungen an über 100 Standorten. Seit 2015 im Ruhestand gründete er mit 3 Freunden die Lobby für Demokratie. Durch die Coronapandemie reaktivierte er sein altes Hobby, die Fotografie, und hatte im Dezember seine erste Ausstellung mit Fotografien rund um Düsseldorf-Eller.
»Als deutscher Jude liegt mir sehr viel an unseren Demokratischen Werten. Die seit einigen Jahren zu beobachtender Tendenz zu einem politischen Rechtsruck beunruhigen mich sehr. Als Mensch, für den Kultur zum Leben gehört wie die Luft zum Atmen, weiß ich, dass Kultur in all Ihren Facetten verbinden, aber auch spalten kann. Aus dem Grund, dass die verbindenden Elemente in den Vordergrund treten und auch gehört werden, schließe ich mich der Initiative für die Kultur in Deutschland e.V. an«
Foto: © Carsten Sander

Peter Landmann
Jurist, Beigeordneter Stadt Kempen, Gruppenleiter im Kulturministerium NRW „Regionale Kulturpolitik“, Gründungsgeschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH (Ruhrtriennale), Abteilungsleiter Kulturministerium NRW. Jetzt: „TAKE PART Kulturberatung“, Künstlerischer Leiter Kempener Klosterkonzerte u.a.
»Kunst und Kultur gehören zu den von der Pandemie am schlimmsten betroffenen Bereichen. Jetzt müssen wir darum kämpfen, dass sie nicht auch noch zu »Long-Covid-Patienten« werden. Der zur vollständigen Gesundung notwendige Neustart kann nur gelingen, wenn neue Kraft und neue Zuversicht ins System kommt: ein gesellschaftlicher und politischer Schulterschluss für Kunst und Kultur in Deutschland.«

Prof. Dr. Julia Lehner
Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg, 1996-2002 war die promovierte Historikerin ehrenamtliche Stadträtin der CSU im Nürnberger Stadtrat mit den Schwerpunkten Kultur- und Schulpolitik und leitete als Berufsmäßige Stadträtin ab 2002 das Kulturreferat. Seit März 2020 bekleidet sie das Amt der Bürgermeisterin mit dem Geschäftsbereich Kultur. Mitglied bzw. im Vorstand zahlreicher Fachgremien mit kulturpolitischer Ausrichtung, wie der KuPoGe oder dem CDU–Netzwerk »Kultur«.
»Kunst, Kultur und kreatives Commitment in ihren unterschiedlichen Dimensionen sind in allen gesellschaftlichen Bereichen und für alle Lebensperspektiven – ob Wirtschaft, Urbanität oder Stadtentwickelung, ob Bildung, Kunst oder Teilhabe – von höchster Relevanz. Zugänge zu kultureller Produktion und Rezeption sowie Sichtbarkeit für Akteur:innen zu schaffen und zu gewährleisten, ist deshalb unser aller Verpflichtung.«

Helge Lindh
1976 in Wuppertal geboren und aufgewachsen, seit 2017 direkt gewähltes Mitglied des Deutschen Bundestags, Sprecher der AG Demokratie der SPD-Bundestagsfraktion, Mitglied in den Ausschüssen für Kultur und Medien sowie Inneres und Heimat, zuvor Wissenschaftlicher Mitarbeiter, studierte mit Abschluss Magister Artium (M.A.) Neuere Deutsche Philologie, Germanistische Sprachwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte einschl. Landesgeschichte.
»Die Selbstverzwergung von Kulturpolitik und Kulturbereich muss ein Ende haben. Selbstverzwergung erzeugt Fremdverzwergung. Ebenso ist die gelegentliche Neigung zur Entsolidarisierung und Eigenbrötlerei in Kunst und Kultur aus der Zeit gefallen. In die Zeit hingegen fällt neues Selbstbewusstsein, das sich nicht um Betteln um Anerkennung als systemrelevant erschöpft.«

Dr. Verena Meis
1982 in Mönchengladbach geboren, Studium der Germanistik, Medien- und Kommunikationswissenschaft in Düsseldorf, der Theaterwissenschaft in Bochum, promovierte Germanistin, derzeit Schauspieldramaturgin am Theater Krefeld und Mönchengladbach und Vertretungsprofessorin für Kultur, Ästhetik, Medien an der Hochschule Düsseldorf, Quallenforscherin, Mitbegründerin des Qualleninstituts, das in Kooperation mit Künstler*innen, Natur- und Kulturwissenschaftler*innen eine Form des tentakulären Denkens und Kreieren erprobt, Mitherausgeberin der Publikationsreihe „Fluid Media Studies“ bei dup|De Gruyter.
»Kultur ist Klebstoff, Fuge, haftendes Moment. Auch wenn sie noch nie zu bremsen war, weil sie alles ist, was wir sind, bin ich dafür, Initiativen zu forcieren, die uns anregen, darüber nachzudenken, was Kultur uns gibt. Mein Favorit: Zoff und Zuneigung.«

Dr. Birgit Meyer
Birgit Meyer studierte Medizin in Regensburg und München, 1984 nahm sie parallel dazu ein Studium der Theaterwissenschaft auf. 1988 Ärztin am Klinikum rechts der Isar in München; 1989 Promo-tion zum Doktor der Medizin. 1992-1999 Dramaturgin am Tiroler Landestheater Innsbruck, 1999-2009 Chefdramaturgin u. Direktionsmitglied an der Volksoper Wien. 2004-2013 Lehrtätigkeiten an der Bayerischen Theaterakademie in München im Studiengang Dramaturgie, an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien im Studiengang Regie. 2009 Chefdramaturgin und Operndirektorin an der Oper Köln, 2012/2013 bis 2022 Intendantin. Schirmfrau in verschiedenen Projekten für Frauen.
»Die Gesellschaften weltweit befinden sich an einem Wendepunkt. Wir spüren das, ohne das ganze Ausmaß bereits überblicken zu können. Die Begegnung mit der Kunst schafft Momente des Innehaltens und der Reflexion über unser Dasein. Nichts verbindet Menschen verschiedener Kulturen so sehr wie Kunst und Kultur. Gemeinsam ein Lied zu singen, lässt manchmal Flügel wachsen. Kunst und Kultur sind unverzichtbare Bestandteile unserer Gesellschaft, für die wir uns gerade jetzt, in der Pandemie, nachhaltig einsetzen müssen. Sie brauchen eine Stimme. Dazu möchte ich gerne beitragen.«
Foto: © Teresa Rothwangl

Dr. Henning Mohr
Henning Mohr (Dr.) war Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. in Bonn und wechselte 2023 in den Förderbereich der RAG-Stiftung. Der Kultur- und Innovationsmanager hat u.a. für die Zukunftsakademie NRW, das Deutsche Bergbau-Museum Bochum und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gearbeitet. In den Jahren 2012-2016 promovierte er am DFG-Graduiertenkolleg »Innovationsgesellschaft heute« (TU Berlin, Institut für Soziologie) über die Innovationspotentiale künstlerischer Interventionen in Transformationsprozessen.
»Wir brauchen dringend eine Debatte über die gesellschaftliche Bedeutung von Kunst und Kultur. Gerade der Kulturbereich ist von den drastischen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen und muss in den kommenden Jahren besonders geschützt werden. Aufgrund von Auftrittsverboten und fehlender Einnahmen haben sich viele Kulturmacher*innen, Künstler*innen oder Soloselbstständige bereits ein anderes Wirkungsfeld gesucht. Nun drohen drastische Haushaltskonsolidierungen, die die Kulturlandschaft als freiwillige Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge zusätzlich existentiell treffen könnten. Mit vereinten Kräften müssen wir uns daher für die Absicherung kultureller Infrastrukturen engagieren.«

Christiane Oxenfort
Christiane Oxenfort ist studierte Flötistin und bis heute auch als Musikerin aktiv. Seit 31 Jahren ist sie eine der beiden geschäftsführenden Gesellschafter:innen und künstlerischen Leiter:innen der Düsseldorf Festival gGmbH (bis 2011 altstadtherbst gGmbH), die das Düsseldorf Festival! veranstaltet.
»Ein Theaterstück, ein Konzert oder, oder… live zu erleben ist unersetzbar. Hier werde ich direkt angesprochen, hier erreicht mich die Botschaft des Künstlers, die tiefe Emotionalität. Kultur berührt, Kultur bewegt. Das treibt mich an, jeden Tag aufs Neue. Logisch, dass ich mich in diesem Verein engagiere.«
Foto: © Susanne Diesner

Berthold Schneider
Seit Beginn der Spielzeit 2016/17 ist der Regisseur, Kurator und Dramaturg Berthold Schneider Intendant der Oper Wuppertal. Seitdem wurde das Haus vielfach bei Kritikerumfragen z.B. in Die Welt, Opernwelt oder beim Deutschen Theaterpreis »Der Faust« in Kategorien wie »Beste Inszenierung«, »Bestes Theater« oder »Beste Nachwuchskünstler« nominiert. Auf seine Initiative wurde das Festival ›Sound of the City‹ ins Leben gerufen und gemeinsam mit den Opernhäusern in Essen, Dortmund und Gelsenkirchen das Opernstudio NRW gegründet.
»Ich freue mich, wenn es der Kampagne gelingt, den Menschen im Land ein Mittel an die Hand zu geben, mit dem sie ihre Liebe zu Kunst und Kultur ausdrücken können. Dass Menschen sich für Kunst und Kultur begeistern, finde ich immer wichtig. Sich in diesen Zeiten öffentlich zu den Künsten zu bekennen, macht vielleicht den entscheidenden Unterschied für deren Erhalt aus.«
Foto: © Jens Grossmann

Prof. Dr. Oliver Scheytt
Prof. Dr. jur. Oliver Scheytt gilt als Vordenker der Kulturpolitik und des Kulturmanagements in Deutschland. Mehr als 25 Jahre wirkte er in Führungspositionen der öffentlichen Verwaltung sowie von Großprojekten der Stadt- und Regionalentwicklung. Von 1993 bis 2009 war Oliver Scheytt Kulturdezernent der Stadt Essen sowie viele Jahre auch Beigeordneter für Bildung und Jugend, Grün und Gruga. Als Moderator steuerte er ab 2004 die erfolgreiche Bewerbung „Essen für das Ruhrgebiet. Kulturhauptstadt Europas 2010“ und war von 2006 bis 2012 Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH. Im Anschluss daran hat er die auf die Personalberatung für Kunst und Kultur spezialisierten und inzwischen führenden Unternehmen KULTUREXPERTEN und KULTURPERSONAL gegründet. Seit 2007 ist Oliver Scheytt Professor für Kulturpolitik und kulturelle Infrastruktur am Institut für Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Er ist Autor von mehr als 150 Publikationen zu Kulturpolitik und Kulturmanagement.
»Die Initiative für die Kultur in Deutschland ist wichtiger denn je!.«

Dr. Norbert Sievers
Dr. phil., Dipl. Soziologe, von 1982 erst Sekretär, dann Geschäftsführer und ab 2012 bis 2020 Hauptgeschäftsführer und Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. sowie von 1988 bis 2019 ehrenamtlicher Geschäftsführer des Fonds Soziokultur e.V.; von 1996 bis 2020 Ständiger Gast im Kulturausschuss des Deutschen Städtetages; langjährige Mitarbeit in den Gremien des Deutschen Kulturrates und des Kulturrates NRW. Zahlreiche Publikationen zum Thema Kulturpolitik.
»Kultur ist in einem normativen Sinne immer dann im Spiel ist, wenn es darum geht, die gesellschaftlichen Umstände menschlich zu bilden. Kultur ist dabei auch ein Verständigungs- und Handlungsbegriff, der uns herausfordert, darüber nachzudenken und aktiv miteinander ins Gespräch zu kommen, was menschlich und was möglich ist. Gerade jetzt sind wir angesichts der Polykrise herausgefordert, nicht nur auszuloten, was geht, sondern auch, was nicht mehr geht oder unverfügbar bleiben sollte. Gelingt es uns, den Wachstumshunger der Moderne zu begrenzen und im Sinne einer nachhaltigen Lebensweise zu transformieren, die auch zukünftigen Generationen ein glückliches Leben ermöglicht? Dies ist auch eine kulturelle Frage. Kunst kann sie nicht beantworten, aber sie kann zeigen, was Humanität und Freiheit im wohlverstandenen Sinn bedeuten und den möglichen Verlust (auch in einer posthumanen Zukunft) vergegenwärtigen. Allein deshalb lohnt es sich, sie zu fördern.«

Dagmar Sikorski-Großmann
1980 bis 2019 Geschäftsführende Gesellschafterin in den Sikorski Musikverlagen, 1997 bis 2004 Präsidentin des Verbandes Deutscher Bühnen- und Medienverlage, 2005 bis 2013 Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates, 2002 bis 2014 Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbandes e.V. (DMV), 2003 bis 2019 Mitglied des Aufsichtsrates der GEMA, 2018 bis 2019 Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der GEMA, Mitgründerin, Mitglied und Schirmherrin der Stiftung »Kinder brauchen Musik«, Kuratoriumsmitglied der Deutschen Stiftung Musikleben
»Kultur ist nicht nur das Sahnehäubchen des Lebens, sondern die Basis des Menschseins. Niemand sollte sich schämen müssen, wenn er/sie/es meint mit der Kultur Geld verdienen zu wollen.«

Jarry Singla
Der deutsch-indische Klavierindividualist Jarry Singla ist ein Grenzgänger zwischen den unterschiedlichsten musikalischen Welten. Mehr-jährige Aufenthalte in Mexico City, New York, Mumbai, La Paz. Musikalische Kooperationen in Buenos Aires, Kattowitz, Kiew. Ensembles: Trio JARRY SINGLA EASTERN FLOWERS, THE MUMBAI PROJECT u.a., Festivals: »Jazz Utsav New Delhi«, »Buenos Aires Jazz«, »Festijazz Bolivia« u.a., Gründungsmitglied des Musikerkollektivs SONIQ.
»Kultur ist kein angenehmer Luxusartikel, keine nette Spielerei, kein verhandelbares „nice-to-have“ aus dem Wellnessbereich der Gesellschaft. Die Kultur – in all ihren Facetten – ist eine der Grundvoraussetzungen für die emotionale Entwicklung von Menschen, für unser demokratisches, aufgeklärtes Zusammenleben und für ein wirklich erfülltes Leben.«
Foto: © Jürgen Bindrim

Regina van Dinther
Präsidentin des Chorverbandes NRW, Vizepräsidentin im Landesmusikrat und Ländervertreterin im Deutschen Chorverband. Nach einer zehnjährigen Tätigkeit als Ingenieurin in der Bekleidungsindustrie, arbeitete sie von 1990 bis 2017 als Abgeordnete im Landtag NRW. Von 2005 bis 2010 war sie Präsidentin des Landtags NRW.
»Mein Leben ist vor allem von dem Erleben geprägt, dass wir selbst , angefangen bei der kleinsten Einheit, bis hin zur grossen Institution , die Geschicke unseres Landes mitbestimmen können. Dabei ist dass, was die Kultur dazu leisten kann unverzichtbar. Sie ist wirkungsvoll weil in ihrer Fülle und Vielfalt alle Menschen erreicht werden können. Sie lässt Gefühle zu, aktiviert unsere Sinne und macht einfach glücklich. Und wir können und müssen das Sprachrohr der Kultur sein.«

Prof. Dr. Robert von Zahn
(Schriftführer) Prof. Dr. Robert v. Zahn studierte Musikwissenschaft, Geschichte und Osteuropäische Geschichte in Köln, wurde mit einer Dissertation zur Hamburgischen Musikschichte um 1800 promoviert und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Archiv der Stadt, dann am Joseph Haydn-Institut Köln. Seit 2005 Generalsekretär des Landesmusikrats NRW. Ehrenprofessur an der Folkwang Universität der Künste Essen und Vorsitzender des Beirats am Deutschen Musikinformationszentrum des Deutschen Musikrats.
»Die Corona-Krise hat gezeigt, wie verletzlich unser Leben von Kunst und Kultur ist, wie wenig sozial abgesichert die Arbeit der Künstlerinnen und Künstler und wie fragil auch die öffentliche Bereitschaft, für unser Kulturleben finanziell einzustehen. Ich halte es für wichtig, nicht nur für staatliche Förderung von Kultur zu streiten, sondern auch für das Bewusstsein in der Gesellschaft, dass Kunst und Kultur eine wesentliche Grundlage dieser Gesellschaft bilden.«

Maren Zimmermann
(2. Vorsitzende) studierte Deutsche Sprache und Literatur sowie Musikwissenschaft in Marburg. Nach Stationen als Schauspieldramaturgin in Erfurt und Karlsruhe war sie von 2000 bis 2011 am Staatstheater Nürnberg engagiert. Seitdem ist sie freiberuflich tätig, etwa für das Staatsballett Karlsruhe, die Nibelungenfestspiele Worms oder das Vorarlberger Landestheater Bregenz. 2017 erschien bei starfruit publications ihr erstes Buch „Ganz Nürnberg war in einem Rausch“ über den Pokalsieg des 1. FC Nürnberg 2007, das eine Nominierung zum Fußballbuch des Jahres erhielt. In der Folge ist sie für den Verlag auch im Lektorat tätig. Regelmäßig arbeitet sie für das Ballett des Salzburger Landestheaters, für das sie bereits mehrere Libretti verfasste. Eine weitere langjährige Zusammenarbeit verbindet sie im Rahmen diverser Literaturfestivals mit dem Autor und Festivalleiter Albert Ostermaier. Bei Bridging Arts ist sie sowohl für Kammermusikformate als auch in Community-Projekten Teil des Teams. Zudem unterstützt sie ehrenamtlich die Sabunkaran Theatre Group in Sulaymaniyah / Irak.
»Kultur ist offensichtlich nicht systemrelevant. Wir haben die pandemiebedingten Schließungen der letzten Jahre überlebt. Aber die Frage ist für mich: Wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, die sich ausschließlich an wirtschaftlicher Optimierung orientiert? Wenn wir das nicht wollen, sollten wir die Breite der deutschen Kulturszene - um die uns andere Länder beneiden - erhalten. Egal ob Theater, Club, Kulturzentrum oder Sportstätte: wir müssen die Orte, die diese Vielfalt ermöglichen, schützen. Und noch viel mehr die Menschen, die sie mit Leben füllen, in ihrer Arbeit unterstützen.«

Ralph Zinnikus
Ralph Zinnikus, geboren 1968, gelernter Buchhändler, Germanistik- und Geschichtsstudium an der Universität zu Köln, später Lehrer und Schulleiter an verschiedenen Schulen. Zusatzqualifikation im Fach Philosophie. Seit 2012 Dezernent für Kultur und Weiterbildung bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Mitglied zahlreicher Jurys in verschiedenen Sparten, sachkundiger Bürger im Kulturausschuss der Stadt Mönchengladbach.